Verlegung
Die Verlegung der Bucher S-Dachplatten wird vom Dachdecker oder Zimmermann Ihrer Wahl durchgeführt. Sollte in Ihrer Nähe keine Handwerker sein, der mit unseren Platten gearbeitet hat, dann schulen wir Ihren Dachdecker und begleiten ihn bis die Dacheindeckung einwandfrei abgeschlossen ist.
Die Eindeckung hat gemäß unserer Deckungsanleitung, den einschlägigen Normen und Deckregeln zu erfolgen.
Sollten Sie die Verlegung der Bucher S-Dachplatten selbst vornehmen, dann sollte dies nur unter Zuhilfenahme unserer Verlegeanleitung geschehen.
Lattung
Bevor mit der Deckung begonnen wird, muss die Verlegung der Lattung Maß genau erfolgen, da die S-Plattendeckung eine „gebundene Deckung" ist, das heißt die Dachplatten können nicht verschoben werden. Es ist sehr wichtig, dass die Lattenabstände genau stimmen.
1. Prüfung des Unterdaches
Schalungsbahn soll je nach Dachneigung und Lage des Daches der ÖN B 4119 entsprechen.
Der Naht- und Stoßbereich der Schalungsbahn soll lückenlos verschweißt sein.
Es sollte kein Nagel auf der gesamten Fläche und im Randbereich sichtbar sein ( verdeckte Nagelung ). Im Traufenbereich soll ein Tropfblech zwischen Holzschalung und Bitumenbahn angebracht sein, die Schalungsbahn soll mit dem Tropfblech verklebt sein.
2. Nageldichtbänder
Je nach Dachneigung, Lage des Daches und der verwendeten Schalungsbahn kann
die Verwendung von Nageldichtbändern notwendig sein.
Sollte diese gemäß ÖN B 4119 notwendig sein, dann sollten nur beidseitig klebende Nageldichtbänder eingesetzt werden um eine leichtere Montage zu ermöglichen.
Dabei werden die Nageldichtbänder auf die Lattung aufgeklebt und dann entsprechend eingerichtet. Kurz vor der Fixierung der Lattung werden die Selbstklebestreifen abgezogen, dann Latten mit dem Sparren verschraubt.
3. Längslattung
Die Längslattung wird im Bereich des darunter liegenden Sparren genagelt oder verschraubt.
Bei Aufsparrendämmung wird die Längslattung ebenso auf dem darunter liegenden Sparren, aber nach vorgegebenen Schraubplan im richtigen Schraubwinkel verschraubt.
Bei Verwendung der Aufsparrendämmungen mit einer aufkaschierten 3mm starken Bitumenselbstklebebahn entfällt das Nageldichtband.
4. Querlattung
Die Querlattung wird nur unter Zuhilfenahme von „Messlatten" verlegt und sollte millimetergenau erfolgen.
Messlatten bestehen aus mindestens 3 gehobelten Brettern, die zusammen geheftet werden um die Maße mit dem Maßband und Winkel übertragen zu können. Dabei werden die Maße vorher aufsummiert und notiert. Die Maße werden mittels Winkel rundum auf alle 3 Latten übertragen.
Das Regelmaß ist 35,6cm, aber auch 35,5cm und 35,7cm sind möglich, sofern es Dachneigung und Lage des Daches zulassen ( C ).
Anschließend werden die Messlatten wieder auseinander genommen und die Masslinien auf jeder einzelnen Latten rundum zu übertragen.
Die gesamten Ortganglängen werden gemessen, sowohl am linken als auch am rechten Ortgang ( Traufe Schalungskante bis Firstgratkante ). Daraus ermittelt man die Reihenanzahl und die verbleibenden Zentimeter an der Traufe und am First.
Bereich Traufe:
Es sollten UK zu OK 32cm verbleiben, dann kann eine Traufplatte Standart eingesetzt werden. Geht es sich nicht aus, dann ist es möglich die Trauflattung auf ein Minimum UK zu OK mit 11cm zu reduzieren, bzw. auf eine Maximum UK zu OK mit 59cm zu erweitern ( cm Abstufung ). Bei einem Lattenabstand bis zu 31cm bezeichnet man sie als Traufen Sonderformatplatten, bei über 33cm spricht man von Traufe Meterplatten ( B ).
Die Traufenlatte sollte entsprechend des Abstandes UK zu OK konisch überhöht sein.
Bereich First:
Am First sollten zwischen OK letzte Latte und Firstgrat mind. 4cm und max. 10cm sein ( E ).
Wenn es sich trotz Sonderplatten an der Traufe auch am First nicht ausgehen sollte, dann können wir am First Sonderformatplatten - Lattenmaß OK zu OK minimal bis zu 11cm, oder Meterplatte Lattenmaß OK zu OK maximal 62cm –liefern ( D ).
Die oberste Latte sollte in der Höhe - abhängig vom Lattenabstand - entsprechend angepasst werden.
Somit kann die zweite Latte von der Traufe im richtigen Abstand zur Schalungskante und in der Schnur eingemessen und befestigt werden.
Weitere Latten werden ungefähr hingelegt und die Messlatten an der zweiten Latte angeheftet.
Die restlichen Latten werden den Linien auf den Messlatten gemäß genagelt oder geschraubt.
Bereich Kamin:
Bei Durchdringungen wie Kamine, Gaupen, Lüfter, Ausstiege sollen S-Platten im oberen Bereich der Durchdringung gleich wie an der Traufe ausgebildet sein. Dabei ist die letzte Latte vor der Durchdringung konisch zu erhöhen und es sind Traufplatten einzusetzen.
Immer rechts von der Durchdringung wird eine konische Leiste in der Höhe von 16mm - die zur Durchdringungen hin dünner wird - unter sie S-Platten gelegt.
Im unteren Bereich der Durchdringung wir die oberste Latte vor der Durchdringung entsprechend erhöht, sofern die Platten gekürzt werden müssen.
Zubehör:
Auf der Trauflatte wird zuerst der Traufenkamm montiert, dann das Tropfblech und auf dem - an der Vorderkante - das Traufendichtband geklebt.
Vorbereitung zur Verlegung
Eine gute Vorbereitung garantiert eine reibungslose schnelle Verlegung der Bucher S-Dachplatten. Es muss beachtet werden, dass die Deckung nur im rechten Winkel zur Lattung erfolgen darf und von links beginnt ( Linke Deckung ).
Markierung:
Bei jedem Dach sollte zuerst der rechte Winkel gemessen und fixiert werden. Erst dann wird das Maß der Trauflänge und der Firstlänge ermittelt – gemessen innen Ortgangbrett zu Ortgangbrett. Aus dieser Länge wird mit dem Deckbreitmaß von 23,6cm die Reihenanzahl ermittelt.
Die schmalste Deckbreite beträgt 23,5cm und die Breiteste 23,7cm. Je nach Bedarf wird darf interpoliert werden. Meistens wird mit 4 Reihen gedeckt und das ergibt dann das Markiermaß G.
Die Ortgangplatte bzw. die Halbe Dachplatte wird mit einer Deckbreite von 15cm ( F ) angenommen.
Die Deckung kann zwei oder vierreihig erfolgen. Dabei werden zuerst die Deckmaße rechnerisch ermittelt und dann mittels Maßband aufgetragen.
Windsog Markierung:
Ist die Deckung entsprechend markiert, trägt man die Markierung der Windsog Deckung andersfärbig auf. Die Windsogdeckung ist exakt um 4,6cm nach rechts versetzt. Die Markierung der Windsogplatte sollte millimetergenau erfolgen.
Die Windsoghacken werden mit der Justierung ( Noppe und Linie ) an der Oberkante der Dachlatte mit einer Schraube befestigt.
Deckbrett:
Bevor die Verlegung beginnt wird das Deckbrett vorbereitet. Dieses besteht meist aus zwei oder drei zusammengenagelten Brettern die auf einer Seite gerade sein müssen.
Mittels einer Schnur wird die Geradlinigkeit geprüft.
Am oberen Ende des Deckbrettes wird ein kleines Querbrett befestigt, damit das Deckbrett an der obersten Latte einhängt und das häufige Wechseln erleichtert.
Schräger Anschluss:
Bei schrägen Ortgängen, bei Ichsen, Kehlen, oder Graten kann nur teilweise eine Ortgangplatte oder Standart Platte eingesetzt werden, meistens wird die Doppelplatte eingesetzt, die eine speziellen Verlegetechnik erfordert.
Dachplatten Paletten auf dem Dach:
Die Dachplatten müssen nicht ausgetragen werden, sondern man berechnet wieviel Platten pro Deckbereite benötigt werden. Die erste Reihe bleibt immer frei, die weiteren Reihen je nach Verbrauch der Dachplatten pro Reihe.
Beispiel: 35 Reihen x 4 Stück = 140 Stück
Man stellt die Palette auf der zweiten Reihe ins obere Drittel des Daches und deckt mit dieser Palette die erste Reihe.
Die Lagerung hat generell immer im oberen Drittel des Daches zu erfolgen.
Die Paletten müssen immer ca. 30cm rechts vom Markierstrich abgestellt werden, sonst kann man die Reihe nicht fertig decken und muss Platten und Palette entfernen.
Verlegung, Deckung:
Das Deckbrett wird bei der ersten Markierung mit zwei Heftnägeln befestigt und man beginnt die Ortgang Reihe zu verlegen. Alle weiteren Reihen werden immer von unten nach oben so verlegt, dass die Abstände der Platten gleich sind.
Es ist bei der Verlegung immer darauf zu achten, dass das Verlegeschema der Schneenasen entsprechend eingehalten wird.